Vrubel, Dmitrij (Bruderkuss)

Bruderkuss. Foto: © Ralf Gründer (28.10.1996

Rel. ursprüngliche Ansicht des Murals „Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“. Der sozialistische Brauch, die zitierte politische Männerfreundschaft durch einen Kuss zu bezeugen, rief bei den Besuchern starke Tendenzen zur Zensur hervor.

„Mein Gott, hilf mir, diese tödliche Liebe zu überleben“. Foto: © Ralf Gründer (28. Sept. 1997)

Der russische Künstler Dmitrij Vrubel malte den sowjetischen Präsidenten Leonid Breschnew in inniger Verschmelzung mit dem Ersten Vorsitzenden des ZK der SED Erich Honecker.

Besucher der East Side Gallery zensierten den „Bruderkuss“ durch Farbeutelwürfe in den zentralen Bereich des Bildes, sodass die herunterlaufende Farbe die innig verschlungenen Lippen überdeckte. Dieser sozialistische Brauch fand seine internationale Entsprechung in sich küssenden Fussballspielern, die einen Torschützen damit belohnten. Die FIFA verbot 1981 das Küssen im Torjubel, da dies „unmännlich und übertrieben gefühlsbetont“ sei. Das Verbot wurde jedoch nie durchgesetzt.