Schon vor dem Fall der Berliner Mauer lebte der aus Chile stammende Künstler in Ostberlin und war u. a. als Fassadenmaler (Cottbusser Straße, Grevesmühlener Straße, Kastanienallee) tätig. 1990 malte Olhagaray ein äußerst komplexes – dreigeteiltes – Wandbild auf die entlang der Mühlenstraße verlaufende ehemalige Hinterlandmauer des „Antifaschistischen Schutzwalls“.
Der linke Teil zeigt – durch ein Portal – nach Osten strömende menschliche Wesen mit aufgespiesten Bananen auf einem Vierspitz als Kopfschmuck.
Der mittlere Teil besteht aus einem chaotische Geflecht aus Wesen und Körperteilen, die von und in Mauern um- und eingeschlossen sind. Zeitwandel, das „rote Telefon“ versinkt im Beton der Mauer und kann nicht mehr benutzt werden. Der heiße Draht zum Kreml erlischt!
Der rechte Bereich zeigt ein Coca Cola verschlingendes Monster mit Krallen, welches von oben betankt wrd.
Interview mit Cesár Olhagaray. Kamera, Ton und Edit: © Ralf Gründer